Einsätze der Feuerwehr Helmsdorf
Von 1875 an sind die Einsätze bis zum Jahre 1907 an Hand des vorgefundenen Kassenbuches der Gemeinde Oberhelmsdorf nachzuweisen, da für die Einsätze eine Entschädigung gezahlt wurde. Von Niederhelmsdorf gibt es für diesen Zeitraum keinen Nachweis. Für die Jahre von 1908 bis 1927 wurden keine Unterlagen gefunden, die Auskunft über Feuerwehreinsätze und Brände geben können.
31.12.1955
Brand im VEB Fortschritt Werk II, Stolpen Altstadt, jetzt Maschinenfabrik Stolpen.
Bei diesem Feuer brannten die Klempnerei und die Spritzerei der Fabrik.
Die Brandursache ist unbekannt. Auf alle Fälle wurde zuerst "Sabotage durch den Klassenfeind" in das Visier der Ermittler gerückt.
Die Untersuchungen wurden durch die Staatssicherheit der DDR geführt.
Da der Brand gegen Mitternacht ausbrach, und viele Feuerwehrleute zu Silvesterfeiern waren, kamen diese in ihren Sachen, die sie gerade trugen zum Einsatz.
Die Endkonsequenz war, dass die Kameraden sich ihre Garderobe ruinierten. Zu dieser Zeit ein herber Verlust.
So weit mir bekannt ist, wurden die Kleidungsstücke, die beschädigt waren, von der Versicherung ersetzt.
Angemerkt muss werden, dass damals in dem kleinen Gerätehaus keine Einsatzausrüstungen vorhanden waren.
Die Kameraden hatten diese zu Hause oder man rückte in normaler Arbeitskleidung aus.
August 1958
Hochwasserkatastrophe durch Wolkenbruch im Einzugsgebiet der Wesenitz.
Einsatz dauerte mehrere Tage, von Donnerstag bis Sonntag. Es waren alle Kameraden im Einsatz.
Das Wasser war so hoch, das es bei Helmut Schumann, jetzt Rennersdorfer Str. 1, ca. 50 cm hoch über die Straße lief.
Auch bei Pursche, jetzt Wesenitzstr. 69, stand das Wasser ca. 40 cm über der Straße.
Kühe, Schweine und andere Tiere von Alwin Hartmann, Edwin Hartmann und Helmut Schumann, alle Rennersdorfer Str., mussten evakuiert werden.
Die Einquartierung geschah bei Herbert Fischer, Schulstr. 2, und Gerhard Hartmann, Rennersdorfer Str. 28 (Berghartmann).
Von der überschwemmung waren auch viele weitere Grundstücke an der Wesenitz betroffen.
Bei diesem Hochwasser ertrank auch Siegfried Schiegel, damals 18 Jahre alt.
Er wollte mit Gunter Füssel auf der Wesenitz schwimmende Bretter aus dem Wasser fischen.
Beide standen auf Primers alter Brücke (sie existiert heute nicht mehr).
Dabei stürzte Siegfried Schiegel ins Wasser. Herr Füssel sprang hinterher, um ihn zu retten.
Er schaffte es nicht. Schiegel ertrank. Füssel musste selbst gerettet werden.
Hagen Fischer rettete ihn unter Einsatz seines Lebens. Er erhielt dafür die Lebensrettungsmedaille.
06.11.1962
Brand am Bahngelände Helmsdorf (hohle Eiche).
Durch den Funkenflug einer Dampflok geriet die alte Eiche in Brand.
Durch die Berufsfeuerwehr Pirna sollte die Eiche gefällt werden, aber die Motorsäge versagte.
Erhard Grützner holte vom Forst seine Einmannsäge und fällte den Baum. 25 Kameraden im Einsatz.
23.12.1967
Hochwasser, Eiersammelstelle Maschke ausgeräumt, 5 Kameraden.
Einen Tag vor Heiligabend musste die Eiersammelstelle geräumt werden.
Es wurden Weizen in Säcken und Eierkisten mit und ohne Eier durch die Feuerwehrkameraden geborgen und ausgelagert.
Was war geschehen? Im ehemaligen Fortschrittwerk Stolpen, jetzt Maschinenfabrik Stolpen, wurden Eisstaue beseitigt, um zu vermeiden, dass das Werk durch Hochwasser überschwemmt würde.
Dabei kam es zum plötzlichen Abbruch des Eisstaues und eine Flutwelle mit Eisschollen bewegte sich gen Helmsdorf.
Das Eis staute sich hinter der Brücke Kappler im Oberdorf. Die Wesenitzaue und die darin gelegenen Grundstücke wurden überschwemmt.
22.03.1969
Kirchenbrand in Helmsdorf. 7:30 bis 11:00 Uhr.
25 Kameraden im Einsatz. Brandursache war eine nicht richtig gelöschte Kerze auf dem Altar der Kirche.
Viele Kameraden waren zu diesem Zeitpunkt gerade zum Holzeinschlag für den Werkraumbau in der Helmsdorfer Schule im Fischbacher Forst.
Dort befand sich auch das Löschfahrzeug.
So musste der Löscheinsatz von den zurückgebliebenen Kameraden mit dem TSA- Anhänger und einem Traktor gefahren werden.
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